November 2014

Programm für Studentinnen mit und ohne Behinderung geht in die zweite Runde

Startschuss für 10 neue Tandems in Nürnberg

Nürnberg. Am 14./15. November 2014 startete der Hildegardis-Verein in Nürnberg den zweiten Durchlauf des innovativen Projektes „Lebensweg inklusive: KompetenzTandems für Studentinnen mit und ohne Behinderung“ mit 20 hochmotivierte Studentinnen aus ganz Deutschland und 10 engagierten Co-Mentorinnen.Beim zweitägigen Auftaktseminar am lernten die im September ausgewählten Studentinnen ihre jeweilige studentische Tandempartnerin kennen und knüpften erste Kontakte zur Gruppe der berufserfahrenen Co-Mentorinnen, die sie jeweils über sechs Monate beraten, coachen, und begleiten. In verschiedenen Workshops und Gesprächsrunden definierten sie ihre Erwartungen an das inklusive Lebenslaufprogramm des Hildegardis-Vereins und vereinbarten Meilensteine für die weitere Zusammenarbeit.

„Wir freuen uns sehr auf das zweite Projektjahr," so Birgit Mock, Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins, "denn unsere Erfahrungen mit den Teilnehmerinnen der ersten Gruppe, die nun schon fast ein ganzes Jahr zusammen unterwegs sind, zeigen: unser innovatives stärkenorientiertes Tandem-Konzept funktioniert“.

Mit dem neuen Ansatz legt der Hildegardis-Verein den Schwerpunkt auf partnerschaftliche inklusive Kooperation in Tandems, in denen je eine Studentin mit und eine Studentin ohne Behinderung ein Jahr lang zusammenarbeiten. Aber auch die Vernetzung mit den Co-Mentorinnen, deren Lebenswege inkl. Barrieren und entsprechende Überwindungsstrategien sie in einem biografischen Interview kennenlernen, und den anderen Gruppenteilnehmerinnen ist von zentraler Bedeutung. "Wir wollen mit dem Projekt möglichst vielfältige und bereichernde Lern- und Lebenserfahrungen durch den Umgang mit Differenz ermöglichen, und gleichzeitig aufzeigen, wo durch Gemeinsamkeiten entstehen, wenn man sich seiner Stärken bewusst wird und sich über „Barrierenüberwindungsstrategien“ austauscht."

Das Projekt des Hildegardis-Vereins gibt daher auch den Co-Mentorinnen neben der Arbeit mit den Tandems Gelegenheit sich zu vernetzen und Handlungsempfehlungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion in Hochschule und Berufswelt zu entwickeln.

Für Studentinnen und Co-Mentorinnen startete das Programm in getrennten Gruppen, in denen sie ihre Motivation zur Teilnahme und ihre Erwartungen an die kommenden zwölf Monate diskutierten. Im Laufe eines gemütlichen Abends trafen die Tandems dann zum ersten Mal auf ihre jeweilige Co-Mentorin, mit der sie Verabredungen über die Zusammenarbeit im Projektjahr besprachen.

Im Rahmen eines sog. "Speed Dating" am folgenden Seminartag hatten sie außerdem die Gelegenheit, auch die anderen Co-Mentorinnen kennenzulernen und ihnen Fragen zu beruflichen und akademischen Themen zu stellen. "So lernen sie, sich mit ihren Zielen in ein Gespräch einzubringen, Hemmungen abzubauen, damit auf andere Personen zuzugehen und diese in ihr persönliches Netzwerk einzubinden", erklärt Mock.

Um für die biografische Arbeit mit den Co-Mentorinnen gut vorbereitet zu sein, erhielten die Studentinnen zum Abschluß einen Einblick in die Methode des narrativen Interviews und den auf die Zielgruppe zugeschnittenen Projektablauf. "Ich bin jetzt so neugierig auf die nächsten Wochen und Monate und das, was ich und meine Tandempartnerin so alles erleben werden", kommentiert eine begeisterte Studentin nach Abschluss der Veranstaltung. "Das wird eine spannende Zeit!"